Zusammengestellt von Karl Knobloch
Die
Weinbaugemeinde Albig liegt inmitten des rheinhessischen Hügellandes,
etwa 3 km nördlich der Kreisstadt Alzey. Urkundlich wurde Albucha (Albig) erstmals im Jahre 767 erwähnt, und zwar in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch, die zu deutsch lautet:
"Ich
Erhard gebe dem hl. Nazarius, dessen Körper in dem Kloster zu Lorsch
ruht, dem der ehrwürdige Abt Gundeland vorsteht, einen Mansus (=Wohnung)
im Wormsgau zu Albucha, und einen Weinberg und dreißig Morgen für die
Seelenruhe meines Bruders Eckehard auf Grund der Übertragung durch
Halmwurf. Geschehen im Kloster Lorsch Anno 16 Pippins des Königs."
Weitere Schenkungen von Bauernhöfen, Weinbergen, Feldern, Weiden und Wald in den Jahren 768 - 788 sind in Urkunden des Klosters Lorsch nachgewiesen.
Das Ausstellungsjahr der Schenkungsurkunde (767) war für die Gemeinde Albig 1967 der Anlaß, das 1200 jährige Jubiläum
festlich zu begehen. Der frühere Schulrat Franz Joseph Spang
(Gau-Bickelheim), ein weit über die Grenzen Rheinhessens hinaus
bekannter Heimatforscher, hat in dem Festbuch zu diesem Anlaß recht
Interessantes über erste Ansieldungen in unserem Raum sowie über die
römische und fränkische Zeit berichtet. Seine Veröffentlichungen, die
aus dem Jahre 1967 stammen, bedürfen bezüglich der Funde aus der
Frühzeit in der Albiger Gemarkung nunmehr einiger Ergänzungen.
Der
Autobahnbau, von dem unsere Gemarkung durch die A 61 und A 63 und nicht
zuletzt durch deren Schnittpunkt, dem "Alzeyer Kreuz", betroffen ist,
legte eine große Anzahl von Fundstellen frei, insbesondere aus der
Hallstatt und Latènezeit. Allerdings konnten die Funde wegen der
schwachen personellen Besetzung der archäologischen Denkmalpflege nur
geringfügig angegraben oder gar nur registriert werden. Einzelheiten
hierzu sind in den jeweiligen Jahresberichten des Landesamtes für
Denkmalpflege in Mainz sowie in den "Alzeyer Geschichtsblättern" Heft 13
(1978) und Heft 14 (1979) enthalten.
In dem Museum der Stadt
Alzey befinden sich auch Funde aus der Albiger Gemarkung. So hat der
1983 herausgegebene Museumsführer auf seiner Titelseite die Abbildung
einer Zierscheibe aus Bronze (1. Hälfte des 7. Jahrhunderts), die in
Albig gefunden wurde.
Das oben abgedruckte Bild ist um 1840 entstanden. Gut erkennbar die
ortsbildprägende Liebfrauenkirche, das Kirchen-Rathaus und am rechten
Bildrand der nicht mehr existente Turm im ehemaligen Erthal´schen
Schloß. Auf diesem Gelände steht heute das evangelische Gemeindezentrum.
Das
Original der 21x16,5 cm großen Bleistiftzeichnung befindet sich in der
Kartensammlung der Hessischen Universitäts- und Landesbibliothek
Darmstadt (Hessisches Staatsarchiv) Signatur: LHB Mappe Nr.4/4. Zur
Herkunft der Zeichnung wird folgende Angabe gemacht: „Sommer,W.,
Bankbeamter, Geschenk vom 15.01.1904
Udo Jakob hat die Zeichnung ausfindig gemacht und die Ortsgemeinde freundlicher Weise darüber informiert.
Jahr | Bevölkerung |
1815 | 722 |
1835 | 1053 |
1871 | 948 |
1905 | 1061 |
1939 | 1117 |
1950 | 1383 |
1961 | 1296 |
Jahr | Bevölkerung |
1970 |
1270 |
1987 | 1317 |
1997 | 1630 |
2002 | 1687 |
2010 | 1698 |
2015 | 1676 |