Seit 15 Jahren sind 34 freiwillig tätige „Volontäre“ erfolgreiche und unverzichtbare Partner bei der Dorfentwicklung und sehen sich auch der Pflege des guten Images der renommierten Weinbaugemeinde verpflichtet. Ab dem Tag ihrer Gründung im April 2009 haben sie bis jetzt 513 Arbeitseinsätze absolviert.
Dabei erstreckt sich das Tätigkeitsfeld der Ehrenamtsgruppe über alle Bereiche der praktischen Tätigkeiten, die zum öffentlichen Aufgabenspektrum zählen. Die Unterstützung der Gemeinde-bediensteten bei der Pflege und Unterhaltung der öffentlichen Anlagen, der Spielplätze, des Friedhofes, des Ehrenmals, der Aussegnungshalle und des alten kircheneigenen Kirchhofs sowie bei der Landespflege in der Gemarkung gehört seit fünfzehn Jahren zum Aufgabenspektrum. Oft sind die Herren Partner der örtlichen Vereine, kümmern sich ab und an um die Pflege des Sportareals und sorgen bei großen Festen für Ordnung und Sauberkeit.
Der Gruppenname „Volontäre für Albig“ betont die Freiwilligkeit ihres Engagements und das „Motto „Zum Wohl aller“ steht für politische und religiöse Neutralität und für die Gemeinwohl-verpflichtung. Zwischen der Ehrenamtsgruppe und der Gemeindeverwaltung bestand von Anfang an eine Kooperation, was sich zusammen mit einer regelmäßigen Öffentlichkeitsarbeit und umfassender gruppeninterner Kommunikation als Erfolgsgarant herausgestellt hat.
Besonders stolz sind die „Volontäre“ auf ihre TOP-Projekte, bei denen die nachhaltige Weiterentwicklung der Gemeinde im Vordergrund steht. Bereits 2009 wurde der in der Flurbereinigung angelegte, aber zwischenzeitlich vergessene Weinwanderweg wieder aktiviert, saniert, erweitert und mit Thementafeln zum Weinbau, Flora, Fauna, Geologie und Ortsgeschichte ergänzt.
Die Albiger Reilchenroute wurde 2010 beschildert und 2011 errichteten die Herren auf den aufgelassenen Gärten am Bahnhof zwei Bouleplätze. Mit der Sanierung des Dorfpfades rückten sie 2012 eine weitere ortsgeschichtliche Besonderheit in den Mittelpunkt des touristischen Interesses und an der die Ortslage tangierenden Bundesstraße errichteten die „Volontäre“ einen neuen Fahrgastunterstand. In der Weinbaugemarkung „Ahlenberg“ bestimmten früher Trockenmauern das Landschaftsbild. Bis sich die „Volontäre“ in den Jahren 2013 und 2015 dieser ökologisch wertvollen Mauern annahmen, gaben die zusammengefallenen Mauern ein trauriges Bild ab und waren dem guten Image der Weinbaugemeinde Albig abträglich.
In den Jahren 2014 bis 2016 waren die „Volontäre“ unverzichtbare Helfer und Unterstützer bei den Arbeiten zu den Dorferneuerungsmaßnahmen. Bei der Realisierung der Jugendlounge, der Neugestaltung des Parkplatzes Sportareal, Verlegung der Altstoff-Sammelcontainer, Errichtung einer Freilichtbühne und insbesondere bei der Sanierung und Erweiterung des ehemaligen Tennisheims, engagierte sich die Gruppe mit über 1600 Stunden Eigenleistungen. Mit der Umwandlung des ehemaligen Tennisheims in den Bürgertreff entstand das Lieblingskind der Gruppe. Angefangen von der Reinigung des Daches bis zum Neuanstrich des soliden Holzgebäudes, der Beteiligung am Innenausbau.
Im Jahr 2017 setzten die Gruppenmitglieder einen weiteren Höhepunkt in ihrer Erfolgsgeschichte mit der Sanierung der historisch nachgewiesenen Quelle auf dem Sumborn. Die früher für die Wasserversorgung des Ortes und der nahen römischen „Villa Rustica“ bedeutende Quelle und der zugehörende alte Wasserbehälter werden jetzt wieder in den Blickpunkt der Ortsgeschichte gestellt.
Wichtig war den „Volontären“ 2017 aber auch ein für alle sichtbarer Hinweis auf das Ortsjubiläum „1250 Jahre Weinbaugemeinde Albig“ und auf die deutsch-französische Freundschaft, an der sich auch Bürgerinnen und Bürger aus Albig und Signy-L'Abbaye intensiv beteiligen. Cortenstahltafeln am Ortseingang und am Feuerwehrhaus erinnern seither an das historische Datum und an die Partnerschaft zwischen den Gemeinden.
2018 war das Jahr der Renovierung, denn es stand die Sanierung der 25 Sitz- und Ruhebänke an, der Neuanstrich der Schaukästen konnte abgeschlossen werden und es wurde mit der Instandsetzung der Friedhofsmauer begonnen. Im Jubiläumsjahr 2019 haben sich die „Volontäre“ die Installation eines innerörtlichen Wegweiser-System zu den öffentlichen Einrichtungen auf die Fahnen geschrieben. Sanierungsarbeiten an der Friedhofsmauer und an den Fahrgastunterständen bildeten zusammen mit der Konzipierung und Realisierung eines ortsinternen Wegweisersystems die Top-Projekte. Jetzt gibt es die „Volontäre“ bereits im zehnten Jahr und so haben sie noch im August eine Mitfahrerbank mit Hinweisschild in der Langgasse/ Ecke Neugasse aufgestellt.
2020, dem ersten Coronajahr, gab es neben den vielen Einsätzen im Dorf noch drei Top-Projekte: Sanierung der Terrasse und Bau einer Unterstellbox, sowie die Sanierung des schmiedeeisernen Friedhoftores. Im Coronajahr Nr. 2 gab es nur 25 Arbeitseinsätze. Gleichwohl wurden 2021 Top-Projekte erledigt. Sanierungsarbeiten an den Sitzbänken im Dorf und in der Gemarkung, an den Buswartehäuschen, an Holztüren an gemeindlichen Einrichtungen und an der Tafel „ 25 Jahre Freundschaft Albig- Signy“. Darüber hinaus mussten Folgearbeiten an den Trockenmauern Ahlenberg getätigt werden und ein Picknicktisch wurde im Freizeitgelände „Albig-Ost“ aufgestellt.
2022 mussten die „Volontäre“ ab Herbst aufgrund einer Erkrankung eines Gemeindemitarbeiters ihre Einsätze verstärkt auf Pflegearbeiten im Dorf und auf dem Friedhof konzentrieren und so gab es nur zwei Top-Projekte, die Daueraufgabe Sanierung der Ruhebänke und den Bau einer Weitsprunganlage für die Grundschule auf dem Sportareal.
Die „Volontäre“ haben ein Faible für Cortenstahltafeln mit identitätsstiftenden Motiven. So wurden 2023 die Tafeln „Albiger Backesgrumbeere“ und „Starenturm auf dem Fels“ aufgestellt. Die Tafel „1250 Jahre Weinbaugemeinde Albig“ musste versetzt werden und steht nun am Ortseingang gegenüber der Weingenossenschaft. In einem weiteren Top-Projekt wurden die Pergola und Türen an der Aussegnungshalle saniert. Im April wurde die Gruppe von Landrat Sippel als “Ehrenamtsgruppe des Monats“ ausgezeichnet.
Für 2024 geht der Blick nach vorn zur Jubiläumsfeier am 30. April in der Turnhalle und als Top-Projekte werden Planungen zur Beschilderung der Reilchenroute und des Jubiläums „50 Jahre Gemeindepartnerschaft Albig-Signy“ vorangetrieben und die „Volontäre“ sehen sich in der weiterhin in der Mitverantwortung für die Weiterentwicklung ihres Heimatdorfes.
Die Pflege der Geselligkeit, die Einbeziehung der Frauen in die Gruppenarbeit, geht über der Arbeitserledigung aber auch nicht verloren. Mit Ausflügen, Exkursionen, regelmäßigen Clubabenden im Bürgertreff, Grillfesten und einem Jahresabschlussfest pflegt die Gruppe den geselligen Zusammenhalt, die Einbeziehung ihrer Senioren und die Motivation für neue Aufgaben.