50 Jahre Gemeinde-Partnerschaft Albig – Signy-L'Abbaye: Jubiläumsfeier an der Kerb

27. Aug 2025

Albig gt.- Die Albiger pflegen seit nunmehr 50 Jahren eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Signy-L'Abbaye. Im September 1975 und im darauffolgenden Mai 1976 wurden die Urkunden für die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Albig und dem französischen Signy-L'Abbaye (Departement des Ardennes) unterzeichnet. Die Gemeinderäte von Albig und Signy hatten zuvor unter Vorsitz ihrer Bürgermeister Ernst Jakob Müller und Louis Lebrun Beschlüsse für eine Partnerschaft zwischen den Gemeinden gefasst. Die Kontakte im Benehmen mit den Gemeindeverwaltungen zwischen den damals Verantwortlichen in Albig und Signy-L'Abbaye hatten zuvor die Familien Ruhland aus Albig und Savarin aus Charleville-Meziers hergestellt und eingefädelt.

In den Anfangsjahren hatten die alljährlichen gegenseitigen Besuche an den Wochenenden nach dem Feiertag Christi Himmelfahrt und am 1. Septemberwochenende noch einen überwiegend offiziellen Charakter, der aber schnell auf eine familiäre und private Ebene überführt werden konnte. Diese familiäre Prägung hat sich als Erfolgsgarant herausgestellt, unterstützt durch Delegationen der Albiger Jägerschaft, der Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr, der TV-Jugendfußballer, der Albiger Chorgemeinschaft, des MGV Albig und insbesondere der Landjugendgruppe Albig und Umgebung.

Die Grundlage der Jumelage wurden 1963 mit dem Elysee-Vertrag von den Staatsmännern De Gaulle und Adenauer geschaffen. Der Vertrag beendete die lange Epoche der Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich und schaffte die Voraussetzungen für ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland. Bei gemeinsamen Exkursionen zu den Schlachtfeldern des 1. Weltkrieges wurden die schlimmen Folgen der „deutsch-französischen Erbfeindschaft“ eindringlich vor Augen geführt, aber auch die vom Elysee-Vertrag ausgehende Dimension der Versöhnung nach dem 2. Weltkrieg als überaus segensreich und unumkehrbar empfunden.

Wenn auch heute die Partnerschaft nur noch von erwachsenen Personen gelebt wird, können sich viele an die Zeiten erinnern, in denen französische Kinder in den Ferien in Albig weilten und deutsche Kinder ihre Ferien bei befreundeten Familien in Signy verbrachten, was die Bedeutung der familiären Bande für die Partnerschaft bestätigt. Davon zeugen auch die bis heute immer gut vorbereiteten gegenseitigen Besuchs- und Ausflugsprogramme, die auch ausreichend Raum für den interfamiliären Austausch bieten und meist auch einen Friedhofsbesuch beinhalten, um an der Jumelage beteiligten Verstorbenen zu gedenken.

In den Amtszeiten der Bürgermeister Louis Lebrun, Jean Galichet, Pierre Faille, Jean-Pierre Grés, Alain Devillard, Jean-Paul Dosiere aus Signy-L'Abbaye und Ernst Jakob Müller, Georg Herr, Günther Trautwein und Wilfried Best in Albig hat sich die Gemeindepartnerschaft in den vergangenen 50 Jahren zu einem festen Bestandteil des Lebens von Familien aus beiden Gemeinden entwickelt. Seit 2016/17 zeichnet ein Komitee in Albig mit seinem Sprecher Bernhard Seifried für die Organisation der Partnerschaft verantwortlich. Aus dem Kreis der Gründungsfamilien von 1975 sind noch 6 Personen in der Partnerschaft aktiv. Noelle Maquart, Armelle Colas, Freddy Keller, Philippe Querin, Hannelore Baumann, und Ernst Jakob Brunner haben sich ein halbes Jahrhundert engagiert ins Partnerschaftsgeschehen eingebracht und sind bis heute hierbei aktive Mitwirkende.

Bei den jetzt ins Kerbeprogramm eingeflochtenen Jubiläumsfeierlichkeiten am 12. und 13. September wird eine von den „Volontären für Albig“ als Friedensdenkmal initiierte Stele „50 Jahre Partnerschaft Albig – Signy-.L'Abbaye“ enthüllt, es gibt ein Treffen mit allen Aktiven und ehemaligen Partnern, ein Ortsrundgang mit anschließendem Mittagessen und ein Konzert mit der Gruppe „Rouge Baiser“ in der Albiger Turnhalle. Alles in allem ein würdiger Rahmen für die seit 50 Jahren bestehende Freundschaft.


Bewohner der zwei Gemeinden vor dem größten Wildschwein der Welt

Im Rahmen der Partnerschaftsprogramme bereisen die Familien auch die Sehenswürdigkeiten ihrer Regionen. Unser Foto entstand vor dem größten Wildschwein der Welt in der Nähe von Rethel. Das Wildschwein ist das Wappentier der Ardennen.

Die Partnerschaftsgruppe vor dem Fort Douaumont

Seit 50 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Familien aus Albig und der französischen Gemeinde Signy-L'Abbaye. Jetzt wird an der Albiger Kerb das Jubiläum feierlich begangen. Unser Foto zeigt die Partnerschaftsgruppe bei einem der vielen Ausflüge vor dem im 1. Weltkrieg umkämpften Fort Douaumont.