Neujahresansprache von Ortsbürgermeister Wilfried Best

07. Jan 2024

Verehrte Anwesende,

Ich begrüße Sie alle zum Neujahrsempfang der Ortsgemeinde Albig sehr herzlich und freue mich, dass Sie der Einladung, die erstmals im Nachrichtenblatt vor Weihnachten erfolgte, so zahlreich gefolgt sind.

Mein erster besonderer Gruß geht an die Albiger Sternsinger, die gestern mit vielen Kindern in der Gemeinde unterwegs waren und den Bürgerinnen und Bürgern Segenswünsche überbrachten und Spenden sammelten.

Das Diesjährige Motto der Sternsinger lautet: „Gemeinsam für unsere Erde in Amazonien und weltweit“. Die Aktion Dreikönigssingen 2024 bringt den Sternsingern nahe, vor welchen Herausforderungen Kinder und Jugendliche in Amazonien stehen. Sie zeigt ihnen, wie die Projektpartner der Sternsinger die jungen Menschen dabei unterstützen, ihre Umwelt und ihre Kultur zu schützen. Zugleich macht die Aktion deutlich, dass Mensch und Natur am Amazonas, aber auch hier bei uns eine Einheit bilden. Sie ermutigt die Sternsinger, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen aller Kontinente für ihr Recht auf eine gesunde Umwelt einzusetzen. Für diese gute Aktion dürfen Sie auch heute noch die Sternsinger mit ihren Geldspenden unterstützen.

Ich freue mich sehr, dass sie auch heute im Rahmen des Neujahrsempfangs diese Segenswünsche überbracht haben, die wir in diesen ungewissen Zeiten sicherlich alle auch sehr gut gebrauchen können. Vielen herzlichen Dank.

Unter Berücksichtigung einer zweijährigen Corona-Zwangspause treffen wir uns heute hier zum 30. Neujahrsempfang der Gemeinde und ich möchte einige Personen und Vereine hier nochmals offiziell begrüßen, sowie für ihr Engagement danken und dabei auf einige Ereignisse eingehen, auch wenn ich diese schon in Rundbriefen oder auch im Nachrichtenblatt erwähnt hatte.

Ich bitte aber um Verständnis, dass ich nicht jede einzelne ehrenamtliche Tätigkeit des letzten Jahres nochmals erwähne, diese würde den zeitlichen Rahmen sprengen.

Als erstes möchte ich unseren Altbürgermeister, und meinen Amtsvorgänger, Günther Trautwein, mit seiner Ehefrau, herzlich willkommen heißen.

Altbürgermeister (und Amtsvorgänger von Günther Trautwein) Herr Georg Herr lässt sich entschuldigen und wünscht allen ebenfalls ein gesundes und friedvolles Jahr 2024.

Ebenfalls begrüße ich den 1. Beigeordneten Steffen Hassemer und den Beigeordneten Erich Konrath mit ihren Ehefrauen sowie die ehemalige Beigeordnete Irmtraud Gerth. Ein besonderer Dank geht an Steffen Hassemer, der während meiner Krankenhauaufenthalte im September und Oktober für 4 Wochen die Vertretung übernommen hatte.

Des Weiteren darf ich auch die Vorsitzenden der Ratsfraktionen Manfred Weindorf, Elisabeth Bentz und Lothar Knell, sowie alle Damen und Herren des Gemeinderates willkommen heißen.

An der Spitze der kommunalen Verwaltung begrüße ich in Vertretung unseres VG-Bürgermeisters Steffen Unger, die Beigeordnete Marie Luise Weiskopf. Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn auch die VG Alzey-Land vertreten ist.

Im Rahmen der Theatertage der VG Alzey-land soll in 2024 das von Hugo von Hofmannsthal verfasste Theaterstück „Jedermann“ in Lonsheim durch Laienschauspieler aus der VG aufgeführt werden. Es ist verständlich, dass dann beim heutigen Neujahrsempfang in Lonsheim auch VG-Bürgermeister Steffen Unger dort vor Ort ist. Frau Weiskopf, ich heiße Sie herzlich Willkommen.

Kommen wir wieder zurück nach Albig.

Ein besonderer Gruß geht an unsere Pfarrerin Annette Stegmann, die nun seit 2019 die Pfarrstelle der ev. Kirchengemeinde in Albig (und Heimersheim) übernommen hat.

Die evangelische Kirchengemeinde ist mit ihren monatlichen Seniorennachmittagen ein wichtiger sozialer Treffpunkt gerade für unsere älteren Mitbürger. Für dieses hervorragende Angebot geht ein besonderer Dank an Pfarrerin Stegmann und ihre Helfer, insbesondere an Marianne Eiert, Ursula und Reiner Friedrich, Irmtraud Gerth, sowie Dieter und Waltraud Zimmermann.

Seit letztem Jahr wird auch wieder ein Kindergottesdienst angeboten. Vielen Dank an Daniela Wagner, Britta und Andreas Lied für ihr Engagement.

Eng verbunden mit der evangelischen Kirchengemeinde ist auch unser evangelischer Kindergarten „Zwei Linden“, der im Juli im Rahmen einer kleinen Feier sein 130-jähriges Bestehen feiern konnte. Hier darf ich ganz herzlich Frau Anja Lahr begrüßen, die am 01.09.23 offiziell die Kita-Leitung in Albig übernommen hat. Ebenfalls begrüßen darf ich Frau Reisbeck und Frau Lorenz vom Kita-Team.

Von der katholischen Kirchengemeinde begrüße ich Maria Hofmann, die die Albiger im Verwaltungsrat der Pfarrei vertritt und Johannes Schumacher, der als Küster tätig ist.

Ein besonderer Gruß gilt den Herren der Freiwilligen Feuerwehr mit Wehrführer Stephan Trautwein und seinem Stellvertreter Alexander Schlosser.

Im Dezember erhielten die Wehrleute Stefan Trautwein, Ralf Baumann, Heiko Müller und Ulf Gerth von Landrat Heiko Sippel das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 35 Jahre aktiven Dienst. Mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre Dienst wurden Marco Kraus und David Naumann ausgezeichnet. Von dieser Stelle aus nochmals herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für Euren ehrenamtlichen Dienst, der selbstverständlich auch allen Feuerwehrkameraden gilt. Gleichzeitig begrüße ich auch die ehemaligen Wehrführer Ernst Ludwig Fromm, Kurt Rück und Willi Knell.

Stellvertretend für die Albiger Chöre möchte ich die Vorsitzenden wie folgt begrüßen: Petra Häfner vom Frauen-Chor Cantara, Gerhard Schmitt von der Albiger Chorgemeinschaft, Claudia Becker (und Dana Reibel) vom Kinderchor Frühlingslerchen (mit seinen Chören Skylarks, Frühlingslerche, Grünschnäbel und Piepmätze) sowie Werner Haas vom Albiger Männergesangverein.

Besondere Höhepunkte in 2023:
Cantara-Chor: Meisterchor 2023

Die Albiger Frühlingslerchen im November in der Albiger Turnhalle ein Musical „Grusical“ aufgeführt (Halle war komplett voll; übrigens: Ruth Pfeiffer leitet seit 30 Jahren die Frühlingslerchen)

Adventssingen des MGV mit dem Gastchor aus Weinolsheim am 03.12.23 in der ev. Kirche

Im evangelischen Gemeindezentrum hat die Albiger Chorgemeinschaft Charles Dickens „Weihnachtsgeschichte“ im Rahmen der Albiger Adventsfenster dargebracht.

Wie jedes Jahr darf bei der Begrüßung auch unsere Evi Schicklinski nicht fehlen, die aus dem Albiger Musikleben einfach nicht wegzudenken ist, da sie mehr als ein halbes Jahrhundert als Organistin in der evangelischen Kirche die Orgel spielt und ebenso Albiger Chöre oftmals bei ihren Konzerten auf dem Klavier begleitet. Liebe Evi, vielen herzlichen Dank für Dein Engagement.

Nicht vergessen dürfen wir in Albig den evangelischen Posaunenchor, der insbesondere mit seinem Kurrendeblasen in den Albiger Straßen an den hohen kirchlichen Feiertagen die Albiger mit seinen Musikstücken erfreut. So beginnt für mich selbst, und bestimmt auch viele andere Albiger, Weihnachten erst dann, wenn der Posaunenchor vor Ort war. Hier begrüße ich den 2. Vorsitzenden Gerhard Wagner.

Einen großen Beitrag zur Dorfgemeinschaft leisten auch die Albiger Landfrauen, und ich begrüße die Vorsitzende Gisela Steil. Für ihr sehr umfangreiches Wirken in Albig gilt auch den Landfrauen ein großes Dankeschön.

Die über Albig hinaus bekannten Theatertage der Albiger Landfrauen konnten nach der Corona-Pause im abgelaufenen Jahr wieder an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen. An dieser Stelle darf ich Christa Hessinger, die die Theaterstücke aussucht und auch hervorragend einstudiert, ebenfalls ganz herzlich begrüßen.

Seit über 20 Jahren wird vom Gewerbeverein eine Weihnachtsbeleuchtung installiert, die ab dem 1. Advent für eine festliche und stimmungsvolle Atmosphäre im Ortskern sorgt. Herzlichen Dank für dieses Engagement!

Auch die Albiger Adventsfenster konnten wieder durchgeführt werden, und fanden einen regen Zuspruch. Der Erlös der Aktion soll für die Anschaffung eines Klettergerüstes in der Albiger Kita gespendet werden. Ein besonderer Dank daher an alle Albiger, die mit Ihren Adventsfenstern und Spenden diese lobenswerte Aktion unterstützt haben.

Auch der Landjugend, der Winzergenossenschaft, der Winzerzunft, dem Bauernverein und dem Turnverein danke ich für ihr Engagement.

Die Vorsitzenden bzw. Vertreter der genannten Vereine und Institutionen, Max Fey (Landjugend), Karlheinz Freund (Vorsitzender der WG), Ralf Baumann (Winzerzunft), Gerhard Wagner (Bauernverein) und Michael Schmitt (Turnverein) darf ich hiermit ebenfalls begrüßen.

Bei Gerhard Wagner möchte ich mich persönlich nochmals sehr herzlich bedanken für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit insbesondere im Rahmen der Organisation der Weinbergshut, und bei Johann Hauer für sein Engagement bei den jährlichen Planungen und Abstimmungen mit der VG für die landespflegerischen Maßnahmen an Gewässern und Gräben in der sehr großen Albiger Gemarkung.

Neben dem bekannten breiten sportlichen Angebot des Turnvereins kamen in 2023 noch weitere Angebote hinzu: Kinder und Jugendtraining Tischtennis, der Albiger Gesundheitskurs „Fit im Leben“ und beim Jugendfußball zwei neue Mannschaften (Bambini und F-Junioren). Großes Dankeschön an Klaus Nargang für die umfangreiche Vereinszeitschrift „TV-aktuell“.

Den Organisatoren des Förderervereins Rasenplatz mit ihrem Team Steffen Hassemer, Alexander Lind und Steffi Gerth ein dickes Lob und Dankeschön für ihr Engagement.

Ohne die Unterstützung durch den Förderverein wäre das Projekt „Rasenplatz“ nur sehr schwer umsetzbar gewesen und der Fußballsport zum Erliegen gekommen.

An dieser Stelle darf ich dann auch einige Vertreter der Albiger Fußball-Herrenmannschaft als auch der Frauen-Fußballmannschaft begrüßen. Insbesondere die Spiele der Frauenfußballerinnen werden sehr gut von den Fußballfans besucht. Die Albiger Frauen-Mannschaft hat in der laufenden Saison noch kein einziges Spiel verloren und belegt den zweitenTabellenplatz.

Für den in 2021 neu gegründete Verein „Albig hilft“ (den Flutopfern an der Ahr) darf ich stellvertre-tend den Vorsitzenden dieses Vereins, René Laforsch, und die weiteren Vorstandsmitglieder Maria Hofmann und Andreas Kästle willkommen heißen. Mit ihren Aktionen in 2023 hat der Verein bei kulturellen Veranstaltungen mitgewirkt und konnte auch wieder Hilfsprojekte unterstützen. DANKE.

Seit einigen Jahren gibt es in der VG Alzey-Land den sogenannten Bürgerbus, der kostenlose Fahrten für ältere und mobil eingeschränkte Personen anbietet und durch ehrenamtliche Fahrer bewerkstelligt wird. Aus Albig sind im Fahrdienst unterwegs: Jürgen Rasp, Horst Hering, Stefan Ketschker, Werner Ahrens, Michael Huber Thomas Kruschel: Auch hier DANKE.

Seit nunmehr 15 Jahren engagieren sich die „Volontäre für Albig“ mit dem Motto „Zum Wohle aller“ als Partner der Gemeinde in der Dorfentwicklung. Die Volontäre sind aus Albig eigentlich nicht mehr wegzudenken. Ohne das Engagement der bisher rd. 30 aktiven Volontären im Einzelnen zu schmälern, gilt ein besonderer Dank unserem Altbürgermeister und meinen Amtsvorgänger, Günther Trautwein, der federführend die Arbeitseinsätze und sonstige Aktivitäten plant und auch entsprechend dokumentiert. In 2023 erfolgte der insgesamt 500. Einsatz seit der Gründung. Am 30.04.24 wird das 15-jährige Bestehen in der Albiger Turnhalle gefeiert.

Dass auch einzelne Bürger einfach tätig werden und ehrenamtlich sich für das Dorf betätigen, sei beispielhaft an Lisa Hofmann und Annegret Hirschmann zu sehen. Im Mai wurde zum zweiten Mal nach 2022 ein Höfe-Flohmarkt in Albig initiiert, der wieder ein großes Interesse fand. Und auch Jürgen Geibel möchte ich nochmals erwähnen, der seit Jahren in der Albiger Gemarkung Hinweisschilder und auch Ruhebänke aufgestellt hat.

All diese Angebote der Vereine sind entscheidende Faktoren für die Attraktivität und eine funktionierende Dorfgemeinschaft unserer Heimatgemeinde Albig.

Nicht unerwähnt können leider die unveränderten zahlreichen negativen Vorkommnisse in der Ortsgemeinde bleiben. Dazu zählen insbesondere das „Parken“, „zu schnelles Fahren“, „illegale Müllentsorgung“, „Hundehaufen“ und auch „mutwillige Zerstörung von Freizeiteinrichtungen und sonstigem Privateigentum“. Mit diesen unschönen Seiten in unserer Gemeinde – und auch in fast allen anderen Gemeinden - hat das Ordnungsamt der VG alle Hände voll zu tun. Obwohl seitens der Verkehrsbehörden eine Reduzierung von Verkehrsschildern propagiert wird (jeder Führerscheinbesitzer hat ja in der Fahrschule eigentlich gelernt, was Rücksichtnahme ist), sollen im Rahmen eines Entwurfs des Ordnungsamtes der VG zusätzliche Hinweisschilder aufgestellt werden, um dem Park- und Verkehrsproblem entgegenzuwirken.

In meinen abschließenden Dank schließe ich ausdrücklich auch alle Bürgerinnen und Bürger mit ein, die heute hier namentlich nicht genannt wurden, sich aber auch in vielfältiger Weise ehrenamtlich für die Belange der Ortsgemeinschaft oder in anderer Weise sich engagieren (Nachbarschaftshilfe bei älteren Mitbürgern).

Hier ist z.B. auch die Sammlung für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu erwähnen. Ein Dank gilt allen Spendern und insbesondere den Sammlern (Nicole Hofmann, Margot Hasselbach, Petra Lang, Michelle Weindorf-Klasen, Maria Hofmann, Elisabeth Bentz, Erich Konrath, Alexander Schlosser und Udo Jakob).

Bedauerlicherweise konnten im letzten Jahr wieder nicht in der ganzen Gemeinde gesammelt werden, da es trotz Nachfrage im Gemeinderat und auch über das Nachrichtenblatt nicht genug Helfer gab. Es ist schon traurig, wenn in einer Gemeinde mit 1.600 Einwohnern nicht mal 15 Personen bereit sind, sich ehrenamtlich für die Friedensarbeit zur Verfügung zu stellen, was bei den aktuellen Krisen wichtiger denn je wäre.

Kommen wir nun zu einigen Ereignissen in 2024 und einen Ausblick auf kommunaler Ebene.
Zwei Schwerpunkte: Neubaugebiet „Vor Gemärk“ und Kita-Erweiterung: Wie beim letzten Neujahrsempfang erwähnt, wurde im September 2022 beim Oberverwaltungsgericht Koblenz ein Antrag auf Durchführung eines Normenkontrollverfahrens gestellt. Es sollte der Bebauungsplan „Vor Gemärk“ gerichtlich geprüft werden. Nachdem im März der Gemeinderat dann eine Neuaufstellung des Bebauungsplanes beschlossen hatte, wurde der v.g. Antrag beim OVG „zum Ruhen gebracht“. In mehreren Verhandlungen mit dem Investor, der die Erschließung des Gebietes angeboten hatte, ging es seitdem um vertragliche Regelungen, wie die Erschließung und die damit verbundene Kostenfrage gelöst werden soll. Am 04.12.23 sollte dann der Gemeinderat dem letzten Vertragsentwurf zustimmen, doch am gleichen Tag kam dann nachmittags um 16:00 Uhr die Information des Anwaltsbüros des Investors, dass dieser jetzt nochmals gerne Änderungen im Vertrag hätte. Vor diesem Hintergrund konnte der Gemeinderat dann auch keine Entscheidung treffen. Neben diesen vertraglichen „Problemen“ haben sich zwischenzeitlich auch einige Vorschriften der Oberflächenentwässerung geändert, was ebenfalls zu weiteren Verzögerungen führt. Schon in der letzten Wahlperiode waren mein Amtsvorgänger Günther Trautwein, der Planer des Bebauungsplanes, Gilles Bultel, und der Fachbereichsleiter der VG bei der SGD Süd in Mainz (Obere Wasserbehörde) und hatten eigentlich alle Punkte der Entwässerung abschließend geklärt. Doch wie heißt es so schön „erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt“. Es bleibt nun zu hoffen, dass in 2024 endlich der B-Plan umgesetzt und das Gebiet alsbald erschlossen werden kann.
Der Gemeinderat wird sicherlich dafür alles tun, damit es keine weiteren Verzögerungen gibt.

Schon in 2020 zeichnete es sich ab, dass die erst in 2014/15 vorgenommene umfangreiche Sanierung des alten Schulgebäudes mit Erweiterung für eine vierte Kita-Gruppe nicht mehr ausreichen würde. Zwischenzeitich hat das Kreisjugendamt den Bedarf für sogar zwei weitere Kita-Gruppen ermittelt. Für die Erfüllung des gesetzlichen Rechtanspruchs ist aber die Ortsgemeinde zuständig. Nachdem in 2022 dann schon das neben der Kita gelegene Anwesen Elz gekauft werden konnte, wurden in 2023 die ersten Schritte für eine Erweiterung vorgenommen. Wie im Kerbe-Rundschreiben schon erwähnt, kann bis zur Fertigstellung eines Erweiterungsbaus auf dem Gelände der Mertens-Stiftung (ev. Gemeindezentraum) eine Containeranlage aufgebaut werden, damit vorübergehend der Bedarf an Kita-Plätzen erfüllt werden kann. Ein Aufbau dieser Anlage ist für das erste Quartal 2024 geplant; entsprechende Aufträge sind schon vergeben.

Für den geplanten Erweiterungsbau musste entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden. Anfang November konnten dann in der VG vier Architekten ihre Entwürfe einem Vergabe-Ausschuss präsentieren (3 Mitglieder vom Gemeinderat, SPD, CDU, FWG und Ortsbürgermeister, die Leiterin der Kita und drei Vertreter der VG, Architekten/Ingenieure).

Anhand eines Bewertungsbogens zu verschiedenen Punkten der Vorschläge wurde dann das Büro mit der höchsten Punktzahl ermittelt. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 04.12.23 den entsprechenden Auftrag an das Büro „Klenner“, Freimersheim, vergeben. Mit den ersten Planungen wird in 2024 begonnen. Nachdem dann entsprechende Förderanträge gestellt und bewilligt sind, können erst die Ausschreibungen und Auftragsvergaben erfolgen. Mit einer Fertigstellung kann evtl. erst in 2-3 Jahren gerechnet werden (dies ist im üblichen Rahmen).

Wie im Weihnachtsrundschreiben auch schon angedeutet, werden seitens der Kommunalaufsicht und des Finanzministeriums von den Gemeinden erwartet, die Hebesätze für die Gemeindesteuern zu erhöhen, damit dauerhaft zumindest ein ausgeglichener Haushalt aufgestellt werden kann. Vor dem Hintergrund der Pflichtaufgaben der Kommunen wird wahrscheinlich auch die Ortsgemeinde Albig entsprechende Anpassungen beschließen müssen, um einen genehmigten Haushalt zu bekommen (auf Dauer kann auch eine Gemeinde nicht mehr Geld ausgeben, als sie einnimmt). Hier sind aber auch Bund und Länder gefragt, den Gemeinden nicht nur Pflichten aufzuerlegen, sondern auch dann mit entsprechenden Mitteln auszustatten.

Abschließend danke ich Ihnen allen nochmals für Ihr Interesse am Gemeindeleben, für Ihre Mitwirkung an der Gestaltung des kulturellen und sportlichen Lebens, für Ihren Beitrag zu Ordnung und Sauberkeit, zur Dorfverschönerung und Dorfentwicklung.

Ich möchte Sie ermutigen, sich weiterhin ehrenamtlich für unsere Heimatgemeinde Albig zu engagieren. Für unsere Neubürger ergeben sich hier (wie man an den bisherigen Ausführungen sehen kann) zahlreiche Möglichkeiten.

Vielleicht hat auch der eine oder andere Interesse, sich bei der über 40 Jahre bestehenden Gemeindepartnerschaft mit der französischen Ardennen-Gemeinde Signy-L’Abbaye einzubringen. Vom Partnerschaftskomitee stehen Ihnen Gisela Rumsey und Bernhard Seyfried für Auskünfte gerne zur Verfügung. Dem Partnerschaftskomitee danke ich auch für ihr Engagement zur Aufrechterhaltung dieser langjährigen Verbindung zur französischen Gemeinde.

Einen besonderen Dank möchte ich auch unseren Gemeindearbeitern und Mitarbeitern Reinhard Schlosser, Wolfgang Kasselmann, Gunter Schmidt, Heinz Reibel und Diana Schneider-Weidenmüller für ihre Zuverlässigkeit und Loyalität aussprechen. Ich kann mich immer auf ihr Engagement verlassen. Nicht vergessen möchte ich auch Ulrike Schnell, die mit großer Freude die Bücherei der Gemeinde Albig in der Grundschule betreut.

Unser langjähriger Gemeindearbeiter Reinhard Schlosser wird zum 31.03.24 aus den Diensten der Ortsgemeinde Albig aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden. Reinhard kann aber in diesem Jahr noch auf sein 40-jähriges Dienstjubiläum zurückblicken. Für dieses Jubiläum erhält er eine entsprechende Urkunde von Malu Dreyer.

Weitere Termine 2024:

  • 160 Jahre MGV Albig
  • 100 Jahre evangelischer Posaunenchor
  • Babyboomer werden alle 60 Jahre alt; da gibt es einiges zu feiern; (Jahrgang 1964 stärkster Geburtenjahrgang mit insgesamt rd. 1,4 Mio Geburten; heute rd. 0,7 Mio)
  • Albiger Kerb 2024: 25 Jahre Albiger Turnhalle seit der Einweihung in 1999.
  • 22.04.2024: wichtiger Termin – letzter Tag zu Abgabe von Bewerbungsunterlagen zur Kommunalwahl am 09.06.24.

An diesem Tag finden auch parallel die Wahlen zum Europaparlament statt. Hier kann man nur hoffen, dass -trotz der aktuell schlechten Stimmungslage in Deutschland (nur 16% der Deutschen glauben, in glücklichen Zeiten zu leben; schlechtester Wert seit 1963) durch Protestwähler Parteien gewählt werden, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden Wer den Fernseher anmacht oder eine Zeitung aufschlägt, sieht Bilder von Krieg, Gewalt und Zerstörung, liest vom ewigen Streit in der Ampel, Rassismus unter Polizisten, der Hungersnot im Jemen. Vielen Leuten ist das zuviel. Die Dominanz der schlechten Nachrichten in den Medien heißt ja nicht, dass die ganze Welt wirklich so schlecht ist. Es gibt mit Sicherheit auch viel mehr Gutes als in den Medien dargestellt. Dessen sollten wir uns auch bewusst sein.

Bei den Kommunalwahlen werden der Kreistag, der Verbandsgemeinderat, die Ortsgemeinderäte und die Ortsbürgermeister neu gewählt. Es ist zu hoffen, dass sich wieder genügend Mitbürgerinnen und Mitbürger bereit erklären, für diese kommunalen Parlamente zu kandidieren.

Der erst vor wenigen Tagen verstorbene Politiker Wolfgang Schäuble sagte einmal: „Wenn ihr von etwas überzeugt seid, dann kandidiert und zieht ein in die Parlamente“. Wir können froh und dankbar sein, in einer Demokratie zu leben, und eine Demokratie lebt auch von Vielfalt und Engagement der Bürgerinnen und Bürger in kommunalen Parlamenten. Demokratie kann sehr anstrengend sein, und man muss auch Demokratie aushalten können. Von dem Satiriker Ephraim Kishon stammt das Zitat: „Die Demokratie ist bekanntlich das beste politische System, weil man es ungestraft beschimpfen kann“. Wo kann man das noch?

Nun noch einige Sätze in eigener Sache:
Auch meine Amtszeit als Ortsbürgermeister endet in diesem Jahr. Nach 27 Jahren Günter Trautwein, dieses Amt in einer Gemeinde mit 1.600 Einwohnern auszuführen, war schon eine sehr große Herausforderung. Fast drei Jahre waren bestimmt durch die Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen. Für 30 Gemeinderatssitzungen mussten Beschlüsse vorbereitet und mit der VG abgestimmt werden. Wie bereits erwähnt nahmen die Themen rund um das Neubaugebiet und die Kita-Erweiterung den größten Zeitrahmen (auch außerhalb der Ratssitzungen) in Anspruch. Ob und inwieweit ich in dieser Zeit allen Herausforderungen gerecht wurde, müssen andere beurteilen (eine endgültige Aussage über eine weitere Kandidatur kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geben). In diesem Zusammenhang möchte ich kurz den ehemaligen Hamburger Bürgermeister Ole von Beust zitieren:
„Politik muss dem Menschen dienen, nicht dem eigenen Erfolg“. Dem kann ich nur zustimmen, und habe auch immer versucht das Amt des Ortsbürgermeisters dementsprechend auszuüben.

Ubuntu

Ein Anthropologe zeigte Kindern eines afrikanischen Stammes ein Spiel.

Er legte einen Korb mit leckeren Früchten in der Nähe eines Baumstammes und sagte:

„Das erste Kind, das den Baum erreicht, bekommt den Korb inklusive aller Früchte.“

Als er dann das Startsignal gab, war er sehr überrascht, dass sie alle zusammengehen, Händchen haltend, bis sie den Baum erreichten und die Früchte dann teilten.

Als er sie dann fragte, warum habt ihr das getan, obwohl jeder von Euch den Korb auch nur für sich bekommen könnte, antworteten die Kinder mit Erstaunen und sagten nur „Ubuntu“.

„Wie kann einer von uns glücklich sein, während der Rest unglücklich ist?“

Ubuntu bezeichnet eine Lebensphilosophie, die im alltäglichen Leben aus afrikanischen Überlieferungen heraus vor allem im südlichen Afrika praktiziert wird und bedeutet in etwa „Menschlichkeit“, Nächstenliebe“ und „Gemeinsinn“ sowie die Erfahrung und das Bewusstsein, dass man selbst nur ein Teil eines Ganzen ist.

Beim heutigen Neujahrsempfang ist jeder quasi auch ein Teil des Ganzen.

Vielen Dank.

Ich lade Sie nun zum Umtrunk mit Weinen ein, die In diesem Jahr vom Weingut Willi Knell kommen. 

An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen Helfern, die heute sie alle mit Getränken an der Theke versorgen.

Zum Abschluss wünsche ich Ihnen ein gutes und spannendes neues Jahr, persönliches Wohler-gehen, Zufriedenheit und das Allerwichtigste: Gesundheit.

Heben Sie das Glas für ein friedvolleres Jahr 2024. 

Zum Wohl!